Was ist ein Tiefdruck?
Unter Tiefdruck versteht man eine breite Palette von Drucktechniken, bei denen in eine Plattenoberfläche geschnitten, geritzt oder geätzt wird. Die daraus resultierenden Linien werden gedruckt. Der Tiefdruck ist das direkte Gegenteil des Hochdrucks, denn die tiefer liegenden Bereiche werden gedruckt und nicht die erhabenen. Beispiele für den Tiefdruck sind Radierung, Photogravüre, Aquatinta und Mezzotinto.
Die mit speziellen Werkzeugen oder Säure behandelte Druckplatte wird vollflächig mit Farbe bedeckt, die dann mit einem weichen Tuch in die Vertiefungen gerieben wird. Überschüssige Farbe wird dann von der Oberfläche entfernt, so dass sie nur in den Einschnitten verbleibt. Das endgültige Bild entsteht, indem die Druckplatte zumeist mit Hilfe einer Druckmaschine auf den Druckträger aus Papier oder Pappe gepresst wird.
Der Tiefdruck wird erstmals in den späten 1430er Jahren erwähnt. Um 1500 wurde er von Künstlern wie Albert Dürer verwendet, einer der berühmtesten Tiefdruckkünstler. Früher wurde das Verfahren für alle Massendrucksachen verwendet, heute nur noch für Banknoten und Pässe. Nach wie vor sind die verschiedenen Tiefdruckarten bei Künstlern sehr beliebt.
Beispiele für Tiefdrucke sind Carmen Herreras Equilibrio, 2017, Robert Rauschenbergs Soviet/American Array IV, 1990, oder Kiki Smiths Puppet, 1994.
Glossar der Druckgrafik und Editionen
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