Was ist ein Mezzotinto?

Mezzotinto, auch Schabtechnik genannt, ist ein Tiefdruckverfahren, das der Kaltnadelradierung ähnelt (s. Was ist eine Radierung?). Es wurde so konzipiert, dass sowohl Halbtöne als auch satte, opake Schwarztöne erzeugt werden können.

Beim Mezzotinto-Verfahren kann man die Oberfläche einer Metallplatte, meist Kupfer, mit einem Metallwerkzeug, dem sogenannten „Rocker“, aufrauhen. Anschließend wird die Farbe auf die gesamte Metallplatte aufgetragen und die Platte sauber gewischt. Die kleinen Vertiefungen, die beim Aufrauhen erreicht werden, behalten jedoch die Farbe und ermöglichen die Erzeugung von Halbtönen, wenn sie durch eine Druckmaschine mit Papier in Kontakt gebracht werden. Mit dieser Methode kann ein hohes Maß an Qualität und Reichtum erreicht werden. Der früheste Schabkunstdruck stammt aus dem Jahr 1642 und es wird vermutet, dass das Verfahren um diese Zeit von einem Amateurkünstler aus Deutschland erfunden wurde.

Es gibt zwei verschiedene Methoden der Schabkunst. Die erste und gebräuchlichste Methode ist die „Dark-to-Light“-Methode. Dazu wird die gesamte Oberfläche der Metallplatte mit einem Wiegeeisen, oder dem Kornroller, einem mit Zähnen besetzten Rädchen, aufgeraut. Bei einer Einfärbung an dieser Stelle wäre der Druck komplett schwarz. Halbtöne werden durch erneutes Glätten ausgewählter Bereiche der Platte mit einem Polierwerkzeug erzeugt. Die Platte muss umso stärker poliert sein, je heller der Druckton gewünscht ist. Diese Methode wird als „dunkel-zu-hell“ bezeichnet, da die Druckplatte zunächst für sattes Schwarz vorbereitet wird und danach durch die Glättung die helleren Bereiche entstehen.

Alternativ wird auch die „Light-to-Dark“-Methode verwenden. Dabei wird die Metallplatte selektiv dort aufgeraut, wo die dunkleren Bereiche des Bildes entstehen sollen. Die ersten Schabkunstwerke wurden auf diese Weise hergestellt und die nicht aufgerauhten Bereiche der Platten wurden typischerweise mit anderen Tiefdrucktechniken, wie z.B. der Gravur, kombiniert.

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