Was ist eine Installation?

Als Installationen werden Kunstwerke bezeichnet, die zumeist dreidimensional und raumgreifend sind. Häufig beziehen sie sich speziell auf den Ort, an dem sie ausgestellt werden. Man unterscheidet zwischen Raum-, Licht-, Klang- und Videoinstallationen.

Rauminstallationen können temporäre Mixed-Media-Konstruktionen (s. Was ist Mixed Media?), bestehend aus verschiedenen Objekten und Materialien, sein. Bei der Anordnung der einzelnen Bestandteile wird der vorhandene Raum nicht nur besetzt, sondern direkt miteinbezogen. Es können auch neue Räume im Raum entstehen. Gleichzeitig werden Zeit und Betrachter zum Bestandteil des Werks. Installationen appellieren an alle Sinne des Menschen. Man kann sie betrachten, eventuell ertasten oder hören, vielleicht erspüren oder sogar riechen. Durch diese Einbeziehung des Betrachters und den Verzicht auf die Zurschaustellung eines einzelnen in sich geschlossenen Objektes unterscheidet sich die Installation deutlich von den traditionellen Kunstformen. Rauminstallationen sind häufig von begrenzter zeitlicher Dauer. Sie werden für einen bestimmten Zeitraum an einem Ort installiert und danach wieder abgebaut. Erhalten bleibt dann lediglich die Dokumentation. Zu den bedeutendsten existierenden Rauminstallationen der Gegenwart zählt Gregor Schneiders Totes Haus u r. Seit 1985 baut der Künstler sein Elternhaus zu einem Kunstwerk um. Er fügte in das Einfamilienhaus ein ganzes System aus künstlichen Räumen, toten Gängen und überraschenden Türen ein. Mit einem Haus im Haus verwandelte Schneider das gesamte Gebäude in eine Installation.

Installationen können im Sinne der Land Art auch in die Natur ausgreifen. Olafur Eliasson hat 2008 in New York künstliche Wasserfälle installiert; Christo verhüllte nicht nur den Reichstag, sondern spannte auch begehbare Stege aus Stoffbahnen über den italienischen Iseosee, die das Festland mit zwei Inseln verbanden. 

Die Geschichte der Installationskunst beginnt spätestens mit Kurt Schwitters’ raumgreifenden Merzbau-Installationen in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dan Flavin, der Lichtkunstwerke aus Leuchtstoffröhren schuf, benutzte den Begriff „Installation“ 1967 und beeinflusste damit eine ganze Generation der Gegenwartskunst. Bei der Lichtinstallation werden Räume mit Hilfe von Licht umschrieben, wobei keine festen räumlichen Grenzen mehr gesetzt werden können.

Videoinstallationen nutzen Projektionsflächen wie Monitore oder Wände, aber auch andere Gegenstände, um bewegte Bilder darauf abzubilden. Die junge Künstlergeneration verbindet dabei häufig einen physischen mit einem virtuellen Raum. Die netzartigen Membranräume des zeitgenössischen Künstlers Tomás Saraceno fragen nach der sozialen Imagination und dem utopischen Potential in der Architektur.   

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