Günther Förg Biografie
Der deutsche Nachkriegskünstler Günther Förg ist bekannt für seine Kritik am Kanon der modernen Kunst. Sein Oeuvre ist komplex und vielfältig und umfasst Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Fotografien und skulpturale Arbeiten. Der multidisziplinäre Charakter seiner Praxis führte dazu, dass er sich einer Kategorisierung widersetzte und Werke schuf, die in Stil, Medium und Thema unvorhersehbar waren und die Grenzen zwischen den Disziplinen und Stilen ständig in Frage stellten.
Günther Förg arbeitete weitgehend abstrakt mit einem nachhaltigen Fokus auf das Geometrische und war stark von der modernen Architektur beeinflusst. Am bekanntesten ist er vielleicht für seine monochromen Wandmalereien und die Verwendung unkonventioneller Materialien wie Blei und Holz sowie für seine Fotografien des Bauhauses. Günther Förg erforschte mit Hilfe der Fotografie das Verhältnis zwischen strenger modernistischer Architektur und faschistischer Ideologie. Seine Malerei ist vor allem eine Auseinandersetzung mit dem Medium selbst und nimmt als solches einen Dialog mit Malern wie Blinky Palermo und Ellsworth Kelly auf.
Geboren 1952 in Füssen, Deutschland, studierte Förg an der Akademie der Bildenden Künste in München. Fast zehn Jahre war er Dozent an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Er starb 2013 und hinterließ ein Werk, das die Idee der Installationskunst begründete und auch heute noch zeitgenössische Künstler inspiriert.
Günther Förg erhielt zu Lebzeiten große internationale Anerkennung und hatte zahlreiche Ausstellungen in renommierten Galerien und Museen weltweit. Einzelausstellungen seiner Arbeiten fanden im Tel Aviv Museum of Art, Kunstmuseum Basel, Gemeentemuseum in Den Haag, Stedelijk Museum in Amsterdam, Kunsthalle Bremen und im Deutsche Guggenheim in Berlin statt. Günther Förgs Arbeiten befinden sich in vielen großen Sammlungen weltweit, wie dem Hamburger Bahnhof in Berlin und dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. 1996 wurde er mit dem Wolfgang-Hahn-Preis ausgezeichnet und 1992 im Rahmen der documenta 9 gezeigt.