Tacita Dean Biografie
Die Turner-Preisträgerin Tacita Dean ist eine der renommiertesten Künstlerinnen ihrer Generation und bekannt für ihre außergewöhnlichen Filme, Zeichnungen und Fotografien. Deans poetische Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit oder der Beschaffenheit eines bestimmten Lichts zeigen häufig besinnliche urbane Landschaften oder Dialoge mit Schriftstellern und fangen prägnante Momente wie Sonnenuntergänge oder die Bewegung des Meeres ein. In ihrem filmischen Werk versucht sie sich dem Erzählmuster der Zeit selbst anzupassen. Mit langen Aufnahmen und statischen Kameraeinstellungen hält sie Atmosphären und Stimmungen fest.
Tacita Dean ist eine große Verfechterin des 16-mm-Films und stellt regelmäßig die Besonderheit dieses Mediums in den Vordergrund. Für sie ist "digitaler Film immer eine Reflexion des Bekannten, wohingegen 16-mm-Film immer das Unbekannte zeigt." Die Künstlerin verlässt sich häufig auf den Zufall, der ihren Filmen durch unvorhergesehene Vorkommnisse wie Überbelichtungen oder helle Punkte am Bildschirmrand noch mehr Substanz verleiht. Ihre handwerkliche Herangehensweise an die Produktion von Bildern – eine Art Rückkehr zur Materialität des Films – unterstreicht die Wichtigkeit, diese Art von Film zu erhalten, die im digitalen Zeitalter eng mit den Begriffen Licht, Zeit, Alchemie und Magie verbunden ist.
Tacita Dean wurde 1965 in Canterbury geboren und studierte an der Slade School of Fine Art in London. Sie wurde bereits mit mehreren renommierten Kunstpreisen ausgezeichnet, darunter der Hugo Boss Prize des Solomon R. Guggenheim Museums in New York und der Kurt-Schwitters-Preis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Dean war 2003 und 2005 bei der Biennale von Venedig und 2012 bei der documenta 13 in Kassel vertreten. Ihre fesselnden Film- und Fotoarbeiten wurden in renommierten Institutionen wie dem Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington D.C., dem New Museum in New York und der Tate Modern in London ausgestellt. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.