Keith Coventry Biografie
Der einzigartige Malereistil von Keith Coventry ist geprägt von modernistischen Stilmitteln und Formen, die den Zustand des modernen urbanen Lebens zu durchleuchten versuchen. Seit seiner Teilnahme an der bahnbrechenden Ausstellung Sensation an der Academy of Arts in London im Jahr 1997 werden Conventrys Gemälde von der Kritik gefeiert. Die Nachfrage wurde so groß, dass er 2005 eine Serie von zwölf Gemälden verkaufte, bevor er sie überhaupt fertiggestellt hatte.
Keith Coventrys Arbeiten sind nie ganz so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Seine Reihe Estate Paintings aus dem Jahr 2010 erinnert zunächst an die geometrischen Formen von Malewitsch; bei genauerer Betrachtung jedoch entdeckt man, dass es sich hier eigentlich um Luftbildpläne handelt, die man normalerweise an Mitteilungsbrettern in den Eingängen von Wohnsiedlungen findet. Coventry bevorzugt zweckmäßige Farben, die häufig amtsartig wirken, seinen Werken jedoch auch eine ironische Distanz verleihen. Seine Arbeiten vermitteln ein beunruhigendes Gefühl von kultureller Absurdität und Trauer, nicht zuletzt durch seine Themenwahl.
Keith Coventry ist fasziniert vom Scheitern des Idealismus, den er in den utopischen Städteplanungen des Großbritanniens der Nachkriegszeit sieht: Das Resultat hiervon sind städtischer Verfall und Entfremdung, wie man sie in vielen heutigen Wohnsiedlungen beobachten kann. Viele von Coventrys Arbeiten zeigen die schmerzliche Kluft zwischen sozialem Idealismus und der heutigen Realität von Schäbigkeit und Vernachlässigung.
Keith Coventry studierte an der Brighton Polytechnic und dem Chelsea College of Art und erhielt 2010 den prestigereichen John Moores Painting Prize. 2006 hatte er eine Retrospektive in Glasgows Tramway Art Centre. Darüber hinaus war er an der Gründung der gemeinnützigen Galerie City Racing in South London (1988-98) beteiligt. Seine Arbeiten werden regelmäßig auf der ganzen Welt ausgestellt und sind in den Sammlungen bedeutender internationaler Institutionen, wie der Tate Modern in London und dem MoMA in New York, vertreten.