Andro Wekua Biografie
In seinen Werken beschäftigt sich der georgische Künstler Andro Wekua mit Problemen rund um das Leben im Exil und das Thema Identitätsfindung. Seine Methodik ist eigenwillig und bleibt mitunter rätselhaft und beinhaltet Malerei, Installationen, Skulpturen und Multiples in limitierten Auflagen. Wekuas melancholische und gefühlvolle Bildsprache schafft eine Atmosphäre, die durchdrungen ist von Gedanken zu Themen wie Zuflucht, nationale Konflikte und seine persönliche Geschichte.
Andro Wekua wurde 1977 in Sukhumi geboren, einer Stadt am Schwarzen Meer und Hauptstadt der Abkhazia Region. 1990, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, erklärte Abkhazia seine Unabhängigkeit von Georgien. Sukhumi wurde in Folge des Bürgerkrieges komplett zerstört und der Künstler und seine Familie wurden Teil der georgischen Diaspora, ohne Möglichkeiten in ihre Heimat zurückzukehren. Die Unabhängigkeit Abkhazias wird weltweit nur von Russland, Nicaragua und Venezuela anerkannt. Das Gefühl, im Exil leben zu müssen, durchdringt die Werke Wekuas, der heute in der Schweiz und Berlin lebt.
Von 1995 bis 1999 studierte Andro Wekua an der Kunstschule in Basel. Er beschäftigt sich mit der fragmentierten Qualität von Erinnerung und den komplexen Veränderungen einer persönlichen Biographie. So erschafft er surreale und oft seltsam anmutende Motive, die zwischen Realität und subjektiver, verzerrter Erinnerung balancieren. In der Welt des Künstlers spendet weder die Vergangenheit noch die Gegenwart dem Betrachter Zuflucht und genau das lässt Wekuas Arbeiten unheimlich und beinahe feindselig wirken.
2008 wurden Andro Wekuas Werke in einer großen Ausstellung mit dem Titel “My Bike and your Swamp” (Mein Rad und dein Sumpf) im Camden Arts Centre in London gezeigt. Im Jahr 2014 fand die Ausstellung “Pink Wave Hunter” (Pinker Wellen-Jäger) im Benaki Museum in Athen statt.